Der Blick über den Tellerrand – Hamburg in sieben Tagen

1. Tag – Die schönste City der Hansestadt

Zu Beginn der Klassiker: Ein Stadtspaziergang. Es geht zunächst vorbei an Kontorhäusern, durch die Speicherstadt bis zur Elbphilharmonie. Dann folgen der Hafenrand (Hafenrundfahrt), der Michel und die Innenstadt mit Rathaus und Alster.

Die Wegpunkte (Straßen/Plätze/Gebäude): Hauptbahnhof, Mönckebergstraße, Jakobikirchhof, Chilehaus, Poggenmühlenbrücke, Holländischer Brook, Dalmannkai, Elbphilharmonie, (optional kleiner Umweg: Deichstraße), Vorsetzen/Elbpromenade, Landungsbrücken, Dietmar-Koel-Straße, St. Michaeliskirche, Großneumarkt, (optional kleiner Umweg: Peterstraße), Poststraße, Rathausmarkt, Jungfernstieg (Alsterrundfahrt), Colonnaden, Dammtorbahnhof.

Fußweg etwa drei Stunden. Auf dem Weg liegen viele Besichtigungsmöglichkeiten und eine Vielzahl gastronomischer Betriebe unterschiedlichster Art und Güte – Reiseführer empfohlen. Für die Mittagspause empfehlen wir ein portugiesisches Restaurant an der Dietmar-Koel-Straße bei den Landungsbrücken. Hanseatischer geht es zu in den Krameramtsstuben am Michel. Elegant Shoppen kann man im Passagenviertel um die Großen Bleichen herum.

Bleibt die Frage nach dem schönsten Stadtpanorama. Wir meinen, dieses eröffnet sich an der Straße Schöne Aussicht – nomen est omen. (Stadtteil Uhlenhorst/Alster)

2. Tag – Auf in den milden Westen

Richtung Westen erstreckt sich Hamburg entlang der Elbe. Am Fuße des hohen Elbufers mit seinen Parkanlagen verläuft durchgehend der Elbwanderweg mit schönen Ausblicken. Höhepunkt ist das Hanggebiet von Blankenese.

Wer will, beginnt an den Landungsbrücken und läuft durch bis Schulau/Holstein (Schiffsbegrüßungsanlage “Willkomm Höft”, leider muss hier ein Umweg um das Kraftwerk herum in Kauf genommen werden) – das sind 20 Kilometer. Wer es ruhiger angehen will, nimmt an den Landungsbrücken die Hafenfähre bis Finkenwerder und steigt dort um nach Teufelsbrück. Hier liegt gleich der Jenischpark, durch den man die S-Bahn in Klein Flottbek erreicht – das wäre der kürzeste Weg zu Fuß.

Mehr Wasser – und Weg – gibt es von Teufelsbrück aus alternativ auf dem Fußmarsch am Elbufer entlang nach Blankenese. Dort schlängelt man sich dann die Treppen hinauf bis zum Bahnhof. Wir empfehlen, für die Rückfahrt nicht die S-Bahn sondern die Buslinie 112 zu nehmen. Diese fährt über die Elbchaussee zurück zur Innenstadt. Restaurants mit Elbblick sind unterwegs und in Blankenese am Strandweg zu finden. Die “Klassiker” darunter sind die Lindenterrasse bei Jacob, Op’n Bulln (Schiffsanleger Blankenese) und der Biergarten auf dem Süllberg.

Eines muss an dieser Stelle noch erwähnt werden: Einer der sensationellen Plätze wird nur erreicht, wenn man den Elbspaziergang nicht in Blankenese abbricht, sondern weiter marschiert bis Wittenbergen – der breite Elbstrand mit dem fotogenen Leuchtturm. Hier schließt dann ein Wanderweg auf dem hohen Elbufer an, der einen fantastischen Panoramablick über die Elbniederung bietet (zzt. teilweise gesperrt).

3. Tag – Hamburgs längste Brücke

Gewinnen Sie auf einer Rundfahrt mit der Linie U 3 (gelb) vielfältige Einblicke in hamburger Stadtteile. Szene im Schanzenviertel, schickes Hamburg in Eppendorf, Bodenständigkeit in Barmbek.

Wir steigen ein am Hauptbahnhof oder am Rathaus, Zug Richtung Landungsbrücken. Die Haltepunkte: St. Pauli (Reeperbahnbummel mit allem Drum und Dran – eher etwas für den Abend), Feldstraße (kurzer Weg durch Karolinenviertel/Schanzenviertel: Marktstraße, Schulterblatt und Schanzenstraße – wieder einsteigen Station Sternschanze), Eppendorfer Baum (kurzer Weg über Klosterstern, Eppendorfer Landstraße – wieder einsteigen Station Kellinghusenstraße), Borgweg (Stadtpark und Planetarium mit Aussichtsplattform), Barmbek (Museum der Arbeit, Jarrestadt, Bootsverleih an der Osterbek).

Dies ist natürlich nur ein sehr kleiner Ausblick auf das, was wir alles mit dieser Linie erreichen können. Jetzt ist der Forschergeist der interessierten Reisenden gefragt. Interessant ist eine Fahrt mit der Buslinie 6 ab Borgweg. Es geht durch lebhafte Straßenzüge mit Backsteinfassaden der 20er Jahre und Gründerzeithäusern (Stadtteile Winterhude, Uhlenhorst und St. Georg), durch die Innenstadt bis in die Hafencity. Wer gerne Stadtrundfahrten mit Linienbussen unternimmt, steigt hier um in die Buslinie 111. Damit geht es weiter am Hafenrand entlang, über die Reeperbahn und bis zum Bahnhof Altona – zeitweise sogar weiter nach Teufelsbrück (sonst mit Buslinie 112).

4. Tag – Geheimnisse des fernen Ostens

Nachdem wir das Industrierevier hinter uns gelassen haben, geht es durch saftiges Marschland. Gemütliche Dörfer mit wunderschönen Barockkirchen, eine zauberhafte Dünenlandschaft und hamburgs schönstes Schloss erwarten uns auf dieser Autofahrt. Wer vom Wasser noch nicht genug hat, kann übrigens auch diese Region mit dem Schiff erkunden – eine Reederei bietet regelmäßige Barkassenfahrten an.

Wegpunkte: Billbrook (Hafen/Industrie am Flüsschen Bille), Allermöhe (Kirche, Marschland), Zollenspieker (Altes Fährhaus), Kirchwerder (Windmühle), Curslack (Kirche, Museum Rieck-Haus), Bergedorf (Schloss), Boberger Dünen.

5. Tag – Ab zur schönen Nachbarin . . . Hamburg ist durchaus nicht der Nabel der Welt

Es geht mit der Regionalbahn nach Lübeck, der wohl bedeutendsten Hansestadt mit seiner fantastischen Backsteingotik. Die Top 5 für einen Besuch: Holstentor, Rathaus, Heiligen-Geist-Hospital , Dom und Marienkirche. Und mit der Schiffergesellschaft befindet sich auch ein gastronomischer Betrieb unter den vielen Kulturdenkmälern. Der Nachmittag sollte einem Strandbesuch in Travemünde gelten. Von hier aus – fast direkt vom Strand – gelangen wir später mit dem Zug zurück nach Hamburg (Fahrplan beachten).

Wer da nicht hin will, fährt vielleicht lieber nach Lüneburg oder Schwerin . . .

6. Tag – Unter südlicher Sonne

Mit Harburg befindet sich eine veritable Großstadt südlich der Elbe. Ausgedehnte Hafenanlagen, ein bergiges Waldgebiet und echte Heidelandschaft gehören ebenso dazu wie ein Teil des „Alten Landes“.

Heute brauchen wir wieder ein Auto oder Motorrad. Wegpunkte: Elbbrücken, Hohe Schaar, Harburger Binnenhafen, Marmstorf (altes Heidedorf), Ehestorf (Niedersachsen, Museumsdorf Kiekeberg, Wildpark “Schwarze Berge”), Hausbruch, Fischbek (Heidespaziergang vom Parkplatz Scharlbarg aus), Francop, Cranz (Altes Land, Elbblick auf Blankenese), Finkenwerder (Airbus), Köhlbrandbrücke. Zum Abschluss bietet sich noch ein Blick vom Energieberg in Georgswerder auf die Skyline der City an.

Diese Tour bietet die Möglichkeit eines Abstechers durch das “Alte Land” nach Buxtehude oder Stade.

7. Tag – Alsterwasser bitte . . . Zum Abschluss noch ein entspannter Spaziergang am Oberlauf der Alster

Wir starten am S-Bahnhof Poppenbüttel und es geht am Flusslauf entlang bis zur U-Bahnstation Ohlstedt – etwas Pfadfindergeist hilft, denn es gibt einige kreative Weggabelungen . . .

Wir benötigen für die meisten Ausflüge keinen ganzen Tag. Die verbleibende Zeit lässt sich gut für einen Museumsbesuch nutzen. Maritimes Museum, HamburgMuseum, Museum für Kunst und Gewerbe oder Kunsthalle – um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Nicht zu vergessen Miniatur Wunderland und Hamburg Dungeon. Und einen schönen Tierpark gibt’s auch. Übersicht und Tipps bieten hamburg.de, hamburg-magazin.de und etliche weitere Portale.

Am Abend locken dann

– Theater, Konzert, Oper, Musical, Jazzclub, Kino

– Wasserorgel Planten un Blomen, Planetarium oder ein Blick vom Michel

– Ein Abend am Hafen, an der Elbe oder der Alster

– Restaurant, Bars & Piste

Kleine Gastronomieauswahl zehnmal typisch & besonders: Aalsupp & PannfischKöm & BierHafen & HeringLabskaus & KlabautermannWeinkeller & KulinarischAlster & PanoramaLiteratur & LukullHimmel & SterneKaffee & KuchenSchiffe & Wogen

Alles andere (Szene/Sterne/Pizza u.v.m.) gibt’s hier.

Und für Sportbegeisterte: Es wird gern um die Alster herumgerannt, die große.

Bilder: 1. Alter Speicher am Fischmarkt, 2. Jenischpark, 3. Die Elbe bei Wittenbergen, 4. Fassade in Eppendorf, 5. Die Dove Elbe bei Allermöhe, 6. Der Hafen bei den Landungsbrücken, 7. Fischbeker Heide, 8. Gartenlokal am Museumshafen in Neumühlen/Överlgönne. (c) Wolfgang Cords